Hintergrund
Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Phänotypen der Herzinsuffizienz (HF), aber es gibt nur wenige Untersuchungen zur Rolle der Geschlechtshormone bei der HF und ihren Unterformen.
Ziel
Es sollten die Assoziationen von Gesamt-Testosteron, Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S) und Sexualhormon-bindendem Globulin (SHBG) mit inzidenter HF, HF mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) und HF mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) untersucht werden.
Durchführung
Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC)-Studie (prospektive Kohortenstudie). Mediane Nachbeobachtungszeit: 19,2 Jahre.
Rahmen
Allgemeine Bevölkerung.
Teilnehmer
4107 Männer und 4839 postmenopausale Frauen, mit einem mittleren Alter von 63,2 (Standardabweichung [SD] 5,7) bzw. 62,8 (5,5) Jahren.
Untersuchung
Plasma-Sexualhormon-Spiegel wurden bei Visite 4 (1996−1998) gemessen.
Wichtigste Ergebnisgrößen
Inzidente HF-Ereignisse wurden durch Krankenhaus-Entlassungscodes und Sterbeurkunden identifiziert.
Ergebnisse
Die Hazard Ratios für HF, die mit einer Abnahme von 1 SD im log-transformierten Gesamt-Testosteron, DHEA-S und SHBG assoziiert waren, betrugen 1,10 (95% Konfidenzintervall 1,03, 1,17), 1,07 (1,00, 1,15) und 1,04 (0,96, 1,11) bei Männern, und 1,05 (0,99, 1,13), 1,17 (1,09, 1,24) und 0,93 (0,85, 1,01) bei Frauen, entsprechend. Die Assoziationen zwischen den Sexualhormonen und den Subtypen der HF hatten ähnliche Muster, waren aber abgeschwächt und wurden statistisch nicht signifikant.
Schlussfolgerung
In dieser prospektiven Untersuchungskohorte waren niedrigere Spiegel von endogenem Testosteron und DHEA-S bei Männern und DHEA-S bei postmenopausalen Frauen mit der Entwicklung von HF verknüpft. Ähnliche Assoziationsrichtungen bei beiden Geschlechtern und beiden HF-Subtypen deuten darauf hin, dass Sexualhormone unabhängig vom Geschlecht über gemeinsame Wege eine Rolle bei der Entwicklung von HF spielen.