Dehydroepiandrosteron und Cortisol als Marker einer Dysregulation der HPA-Achse bei Frauen mit geringer sexueller Lust

Autor(en):

Basson R, O'Loughlin JI, Weinberg J, Young AH, Bodnar T, Brotto LA

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Publikation:

Psychoneuroendocrinology . 2019 Jun;104:259-268.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1016/j.psyneuen.2019.03.001

Frühere Untersuchungen haben niedrigere Serumspiegel von Dehydroepiandrosteron (DHEA) oder seiner sulfatierten Form, DHEA-S, bei Frauen mit der Diagnose Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD) (Libidoverlust) gefunden. Da DHEA und DHEA-S mehrere direkte Wirkungen auf das Gehirn sowie antiglukokortikoide Eigenschaften haben, ist es möglich, dass niedrigere DHEA-Spiegel einen direkten Einfluss auf die sexuelle Funktion der Frauen haben.

Bis heute ist die Bedeutung der niedrigeren DHEA-Spiegel unklar. Unseres Wissens gab es bisher keine empirische Studie zu Stresshormonen als Marker für eine HPA-Dysregulation bei Frauen mit HSDD. Um diese Lücke zu schließen, wurden in der vorliegenden Studie mehrere Messgrößen für die Funktion der HPA-Achse verwendet − morgendliches und abendliches Cortisol und DHEA, die Cortisol-Wachreaktion (CAR), die diurnale Cortisol-Steilheit und das Cortisol:DHEA-Verhältnis − und ihre Beziehung zur sexuellen Funktion bei N = 275 Frauen mit (n = 137) und ohne (n = 138) HSDD untersucht.

Die Ergebnisse zeigten mehrere hormonelle Marker für eine HPA-Dysregulation bei Frauen mit HSDD im Vergleich zu Kontrollteilnehmerinnen, insbesondere niedrigere AM-Cortisol- und AM-DHEA-Spiegel, einen flacheren diurnalen Cortisol-Slope und einen niedrigeren CAR.

Insgesamt deuten die Ergebnisse der vorliegenden Studie darauf hin, dass anhaltend geringe sexuelle Lust bei Frauen mit einer Dysregulation der HPA-Achse assoziiert ist, wobei sowohl Cortisol- als auch DHEA-Veränderungen potenziell nachteilig für die sexuelle Lust sind.

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