InCHIANTI-Studie: Dehydroepiandrosteronsulfat und kognitive Funktion bei älteren Personen

Autor(en):

Valenti G, Ferrucci L, Lauretani F, Ceresini G, Bandinelli S, Luci M, Ceda G, Maggio M, Schwartz RS

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Publikation:

J Endocrinol Invest . 2009 Oct;32(9):766-72.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1007/bf03346534

DHEA und sein Sulfatderivat (DHEAS) nehmen mit zunehmendem Alter ab. Die Abnahme der DHEAS-Konzentration wird bei älteren Personen mit einer Vielzahl von physiologischen Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht, u. a. auch mit der kognitiven Dysfunktion.

Allerdings ist kaum Datenmaterial im Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der DHEAS-Konzentration und der kognitiven Funktion vorhanden. Wir haben untersucht, ob bei älteren Männern und Frauen die DHEAS-Konzentration mit einer herabgesetzten bzw. abnehmenden kognitiven Leistungsfähigkeit laut MMSE-Messung (Mini Mental State Examination) assoziiert ist.

Es erfolgte eine randomisierte Auswahl von eintausendvierunddreißig
(1034) Personen im Alter von 65 Jahren oder älter, die an der ­InCHIANTI-Studie teilnahmen und zu denen DHEAS- und ­MMSE-Daten verfügbar waren. Eine MMSE-Messung erfolgte vor Studienbeginn (Baseline) und nach 3 Jahren. 841 dieser Probanden nahmen an der Folgeuntersuchung nach 3 Jahren teil. Ausgehend von ursprünglich vollständig angepassten Modellen erfolgte rückwirkend eine Modellierung anhand strenger Auswahlkriterien.

Das so gewonnene Datenmaterial wurde herangezogen, um unabhängige, mit MMSE und DHEAS assoziierte Faktoren zu identifizieren. Die Endauswertung erfolgte anhand der Daten von 755 Studienteilnehmern (410 Männer und 345 Frauen) mit einem MMSE-Score von > oder = 21. Während des 3-jährigen Follow-ups wurde eine signifikante altersbedingte Abnahme der DHEAS-Konzentration (p<0,001) und des MMSE-Werts (p<0,001) festgestellt. Bei Rekrutierung bestand ein signifikanter und positiver Zusammenhang zwischen der DHEAS-Konzentration und dem MMSE-Wert, und zwar unabhängig vom Alter und anderen möglichen Störvariablen (beta ± SE 0,003 ± 0,001, p<0,005). Bei einer niedrigen DHEAS-Konzentration vor Studienbeginn war von einer stärkeren Abnahme des MMSE-Scores auszugehen; dieser Bezug war nach Anpassung an Kovariate signifikant (beta ± SE – 0,004 ± 0,002, p<0,03).

Das von uns erhobene Datenmaterial zeigt einen signifikanten und positiven Zusammenhang zwischen der DHEAS-Konzentration und der anhand des MMSE-Screening beurteilten kognitiven Leistungsfähigkeit. Eine niedrige DHEAS-Konzentration lässt auf eine raschere Abnahme des MMSE-Werts im 3-jährigen Nachbeobachtungszeitraum schließen.

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