Ein über Aggrekanase vermittelter Abbau von Aggrekan ist ein bedeutendes Ereignis im Frühstadium der Osteoarthritis (OA). Diese Aggrekanasen, vor allem die Aggrekanase-1 (ADAMTS4) und Aggrekanase-2 (ADAMTS5), haben als mögliche Therapieziele bei der Behandlung der Osteoarthritis großes Interesse geweckt.
Die gegenwärtigen medikamentösen Behandlungsmethoden haben den Nachteil, dass sie in erster Linie auf die Symptome der Osteoarthritis abzielen, sich jedoch nicht mit dem zugrunde liegenden Mechanismus der Osteoarthritis, nämlich der Zerstörung des Gelenksknorpels, auseinandersetzen. Eine Behandlung, die den Knorpel auf der Zellebene schützt bzw. regeneriert, wäre daher wünschenswert.
Das als Nebennierenandrogen klassifizierte Dehydroepiandrosteron (DHEA) wird neuerdings wegen seiner möglichen «krankheitsverändernden» Wirkung diskutiert. Es konnte gezeigt werden, dass DHEA den proinflammatorischen Effekten der katabolischen Zytokine entgegenwirkt und somit eine Schutzwirkung auf den osteoarthritischen Knorpel ausübt. Die suppressive Wirkung, die DHEA im Hinblick auf einige Mitglieder der Familie der Matrix-Metalloproteinasen (MMP) im Zusammenhang mit der Osteoarthritis entfaltet, ist ausreichend belegt. Die Wirkung von DHEA auf die Aggrekanasen ist allerdings noch immer unbekannt.
In diesem Beitrag werden die jüngsten Untersuchungsergebnisse zur Funktion der Aggrekanasen als kritische katabolische Enzyme und zur Funktion von DHEA als Therapeutikum in der Behandlung der Osteoarthritis erörtert. Weiters wird eine mögliche Beziehung zwischen der Aggrekanase und DHEA im Zusammenhang mit einem Fortschreiten der Osteoarthritis diskutiert.