Dehydroepiandrosteron-(DHEA)-Substitution reduziert bei ­Patienten mit Hypophyseninsuffizienz, die mit Wachstumshormon (GH) behandelt werden, den Dosisbedarf an GH

Autor(en):

Brooke AM, Kalingag LA, Miraki-Moud , Camacho-Hübner C, Maher KT, Walker DM, Hinson JP, Monson JP

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Publikation:

Clin Endocrinol (Oxf) . 2006 Nov;65(5):673-80.

Publikationslink:

DOI-Link:

https://doi.org/10.1111/j.1365-2265.2006.02648.x

Zielsetzung

Der Dosisbedarf an Wachstumshormon (GH) ist bei Patienten mit Hypophyseninsuffizienz, bei denen ACTH reichlich vorhanden ist, niedriger als bei Patienten mit ACTH-Mangel. Dies lässt darauf schließen, dass Nebennierenandrogene bei einer vorgegebenen GH-Dosis die Bildung von IGF-I steigern können. Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Wirkung von Dehydroepiandrosteron (DHEA) auf den Dosisbedarf an Wachstumshormon (GH) bei erwachsenen Patienten mit Hypophyseninsuffizienz.

Studiendesign

Im Rahmen einer doppelblinden, plazebokontrollierten Studie wurde einer Gruppe von Patienten mit Hypophyseninsuffizenz, die sich einer Standardersatztherapie mit Wachstumshormonen unterzogen, in den ersten 6 Monaten zusätzlich eine 50 mg-Dosis DHEA verabreicht. Anschließend folgte eine offene Studie mit 6-monatiger DHEA-Ersatztherapie und zuletzt eine 2-monatige Washout-Phase nach Absetzen der DHEA-Therapie. Die GH-Dosis wurde angepasst, um die IGF-I-Serumkonzentration konstant zu halten.

Patienten

Dreißig weibliche und 21 männliche Patienten mit Hypophyseninsuffizienz nahmen an der Studie teil. Nach Ausscheiden einiger Patienten wurde das Datenmaterial von 26 Frauen und 18 Männern analysiert.

Messungen

Die primäre Ergebniszielsetzung war die zur Erhaltung einer konstanten IGF-I-Serumkonzentration erforderliche Dosis an Wachstumshormon (GH). Sekundäre Ergebnisparameter waren Lipoproteinprofil, Insulin, Insulinsensitivität, IGFBP-3, Taille-Hüfte-Verhältnis (THV) und Knochenumbauindex.

Ergebnisse

In der Patientinnengruppe führte die DHEA-Substitution zu einer Senkung der zur Aufrechterhaltung einer konstanten IGF-I-Serumkonzentration (p < 0,05, 95 % CI: 1,8, 32,7) erforderlichen GH-Dosis um 14,6 ± 20 %. Der Wert blieb 12 Monate lang auf gleichem Niveau, zwei Monate nach Beendigung der DHEA-Therapie kam es zu einem deutlichen Abfall der IGF-I-Serumkonzentration. Bei den männlichen Patienten wurden keine Veränderungen beobachtet.

Schlussfolgerungen

Der Dosisbedarf an Wachstumshormon kann bei Patientinnen mit Hypophyseninsuffizienz durch DHEA-Substitution sinken.

Prozentuelle Dosisreduzierung der täglichen GH-Dosis bei hypophyseninsuffizienten Patienten unter DHEA- oder Placebo-Therapie.
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