Hintergrund
Es häufen sich die Hinweise auf Störungen der HPA-Aktivierung und abnorme HPA-Regulationsmechanismen bei Schizophrenie.
Ziel
Vergleich der Serumspiegel von Cortisol, DHEA-S und deren Verhältnis zwischen Patienten mit Schizophrenie und gesunden Kontrollpersonen sowie zwischen Patienten vor und nach der Behandlung mit verschiedenen Arten von Antipsychotika.
Methoden
In dieser prospektiven klinischen Studie wurden 60 Patienten mit Schizophrenie und 40 gesunde, alters- und geschlechtsgleiche Kontrollpersonen einbezogen. Alle Patienten hatten eine akute Exazerbation der Krankheit (PANSS: P1 und P3 ≥ 4). Die klinische Bewertung der Patienten erfolgte anhand der Positiv- und Negativ-Symptom-Skala. Es wurde ein Fragebogen zur Erfassung soziodemografischer und klinischer Daten verwendet. Die Serumspiegel von Cortisol, DHEA-S und deren Verhältnis wurden bei allen Teilnehmern zu Beginn und nach 3 bzw. 6 Wochen antipsychotischer Behandlung mit verschiedenen Arten von Antipsychotika bei Patienten mit Schizophrenie gemessen.
Ergebnisse
Patienten mit Schizophrenie hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höhere Serum-Cortisol- und DHEA-S-Spiegel. Es gab keinen signifikanten Unterschied in den Serumspiegeln von Cortisol, DHEA-S und deren Verhältnis zwischen Patienten, die mit verschiedenen Arten von Antipsychotika (typisch/atypisch) behandelt wurden. Die Serumspiegel der analysierten Hormone sanken während des 6-wöchigen Untersuchungszeitraums in beiden Untergruppen, die mit verschiedenen Arten von Antipsychotika behandelt wurden, signifikant.
Schlussfolgerung: Erhöhte Serum-Cortisol- und DHEA-S-Werte bei schizophrenen Patienten könnten mit ihrer Rolle in der Pathophysiologie der Störung in Verbindung stehen. Es besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den Serumspiegeln von Cortisol, DHEA-S und ihrem Verhältnis bei den Patienten, die mit verschiedenen Arten von Antipsychotika behandelt werden.