Hintergrund und Ziel
Es bestehen Unstimmigkeiten hinsichtlich des Einflusses einer Dehydroepiandrosteron (DHEA)-Supplementierung auf den Spiegel des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1). Die Ungereimtheiten könnten auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie z.B. die Dosierung, das Geschlecht und die Dauer der Behandlung, um nur einige zu nennen. Um diese Unstimmigkeiten zu beseitigen, führten wir eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse durch, um die Ergebnisse von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) zu diesem Thema zu kombinieren.
Methode
Elektronische Datenbanken (Scopus, PubMed/Medline, Web of Science, Embase und Google Scholar) wurden nach relevanter Literatur durchsucht, die bis Februar 2020 veröffentlicht wurde.
Ergebnisse
24 qualifizierte Studien wurden in diese Meta-Analyse eingeschlossen. Es zeigte sich, dass die Serum-IGF-1-Spiegel in der DHEA-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöht waren (gewichtete mittlere Differenz (WMD): 16,36 ng/ml, 95% CI: 8,99, 23,74; p = .000). Eine Subgruppenanalyse ergab, dass ein statistisch signifikanter Anstieg der Serum-IGF-1-Spiegel nur bei Frauen (WMD: 23,30 ng/ml, 95% CI: 13,75, 32,87) gefunden wurde; bei Teilnehmern, die 50 mg/d DHEA supplementierten (WMD: 15,75 ng/ml, 95% CI: 7,61, 23. 89) betrag; bei Teilnehmern, die sich einer DHEA-Intervention über >12 Wochen unterzogen (WMD: 17,2 ng/ml, 95% CI: 8,02, 26,22) resultierte; bei Teilnehmern ohne zugrunde liegende Komorbidität (WMD: 19,11 ng/ml, 95% CI: 10,69, 27,53) ergaben; und bei Teilnehmern über 60 Jahren (WMD: 19,79 ng/ml, 95% CI: 9,86, 29,72) festgestellt wurde.
Schlussfolgerung
Eine DHEA-Supplementierung kann die Serum-IGF-I-Spiegel insbesondere bei Frauen und älteren Probanden erhöhen. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, bevor DHEA für den klinischen Gebrauch empfohlen werden kann.