Der Haarzyklus und die Struktur der Haarfollikel werden stark von verschiedenen Hormonen beeinflusst. Androgene − wie Testosteron (T), Dihydrotestosteron (DHT) und ihre Prohormone, Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS) und Androstendion (A) − sind die Schlüsselfaktoren für das Wachstum der Terminalbehaarung.
Sie wirken auf geschlechtsspezifische Bereiche des Körpers und wandeln kleine, gerade, helle Vellushaare in größere, dunklere Terminalhaare um. Sie binden an intrazelluläre Androgenrezeptoren in den dermalen Papillenzellen des Haarfollikels. Die meisten Haarfollikel benötigen außerdem das intrazelluläre Enzym 5-Alpha-Reduktase, um Testosteron in DHT umzuwandeln.
Neben Androgenen wird derzeit auch die Rolle anderer Hormone erforscht − z.B. kann Estradiol das Wachstum und den Zyklus der Haarfollikel signifikant verändern, indem es sich an Estrogenrezeptoren bindet und die Aromataseaktivität beeinflusst, die für die Umwandlung von Androgen in Estrogen (E2) verantwortlich ist.
Progesteron, auf der Ebene des Haarfollikels, verringert die Umwandlung von Testosteron in DHT. Auch der Einfluss von Prolaktin (PRL) auf das Haarwachstum wurde intensiv untersucht, und PRL und PRL-Rezeptoren wurden in der menschlichen Kopfhaut nachgewiesen.
Unsere Übersichtsarbeit beinhaltet Ergebnisse aus vielen Analysen und liefert ein umfassendes aktuelles Verständnis zum Thema der Auswirkungen hormoneller Veränderungen auf den Haarfollikel.