Bei 120 postmenopausalen Frauen (im Alter zwischen 51 und 99 Jahren) konnte eine signifikante positive Korrelation zwischen der Knochendichte (BMD) und der Dehydroepiandrosteronsulfat-(DHEA‑S)-Serumkonzentration beobachtet werden. Es fand sich jedoch kein Zusammenhang zwischen der Knochendichte und der Östradiol-Serumkonzentration.
Im Rahmen einer Subanalyse an postmenopausalen Frauen unter 69 Jahren konnte ein starke positive Korrelation zwischen der DHEA‑S- bzw. Östron-Serumkonzentration und der Knochendichte beobachtet werden. Um den möglichen Einsatz von DHEA‑S in der Osteoporoseprävention zu untersuchen, wurde die Aktivität der Aromatase, die zur Umwandlung von Androgenen in Östrogene benötigt wird, in menschlichen Osteoblasten charakterisiert, weil Frauen in der Postmenopause einen beträchtlichen adrenalen Androgenspiegel halten. Eine Glukokortikoid-Konzentration von 10-9 und 10-7 M bewirkte eine transiente Induktion der Expression und Enzymaktivität der Cytochrom-P450-Aromatase (P450AROM) in primären Osteoblastenkulturen. 1,25-Dihydroxyvitamin D3 (1,25-(OH)2D3) alleine induzierte die Aktivität der Aromatase nicht, sorgte aber für eine Aufrechterhaltung und Verstärkung der glukokortikoidinduzierten Expression des P450AROM-Gens.
Eine Analyse der Aktivität des P450AROM-Gen 1b (I.4)-Promotors, der in erster Linie in menschlichen Osteoblasten verwendet wird, hat gezeigt, dass die Region von – 888 bp bis – 500 bp, in der kein typisch auf Vitamin D reagierendes Element enthalten ist, für die verstärkende Wirkung von 1,25-(OH)2D3 verantwortlich ist.
Diese Ergebnisse lassen möglicherweise darauf schließen, dass das adrenale Androgen DHEA durch die (von den Glukokortikoiden und 1,25-(OH)2D3 aktivierte) Aromatase P450AROM in den Osteoblasten zu Östron umgewandelt wird und wesentlich zur Aufrechterhaltung der Knochendichte in der sechsten bis siebten Dekade, nach der Menopause, beiträgt.